Nürnberger Nachrichten - 22.05.2018
Ausgezeichnete Stadtgärtner
Bei Verleihung der „Roten Luftpumpe" wurde ein neuer Wunschstandort genannt
VON MARTIN SCHÜLBE
Die elfte ‚Rote Luftpumpe‘ der SPD Muggenhof ging heuer an den Stadtgarten, der im Zuge seiner Suche nach einem neuen Standort erstmals öffentlich einen Favoriten nannte. Begleitend zur Preisvergabe informierten die Sozialdemokraten auch über eigene Projekte.
Als ‚Tanz im Mai‘ hatte der SPDOrtsverband Muggenhof die Veranstaltung überschrieben, also musste auch getanzt werden. Das besorgten drei junge Männer, die sich in dieser Formation ‚ddc-crew‘ nennen und mindestens ebenso gut gelaunt waren wie die Hauptakteure des Abends – das waren natürlich die fünf Vertreter des Stadtgartens, die für dieses Projekt die ‚Rote Luftpumpe‘ in Empfang nahmen.
Nicht ohne Grund wählten die Sozialdemokraten Stefan Schuster SPD MdLals Laudator aus. Der Landtagsabgeordnete hatte den Stadtgarten schon vor einiger Zeit besucht und ihm auch einige Schläuche aus der Wache mitgebracht, in der er früher als Feuerwehrmann aktiv war. „Ich sah halt Probleme bei der Bewässerung", erzählte er vor der Preisvergabe in der Kulturwerkstatt Auf AEG. Xenia Mohr vom Organisationsteam des Stadtgartens konnte sich noch gut an den Besuch erinnern und nutzte gleich die Gelegenheit, ihn wissen zu lassen, dass man schon wieder neue Schläuche gebrauchen könnte.
Mohr informierte die Besucher, dass man sich derzeit mitten in der Platzsuche befinde, denn am derzeitigen Standort soll ein Park entstehen (wir berichteten). „Wir
freuen uns über diese Pläne, denn der Stadtteil braucht diesen Park", stellte sie klar, „auch wenn das einen kleinen Schatten auf uns wirft." 17 neue Standorte haben die Hobbygärtner bereits
besichtigt, die ihnen jedoch allesamt als ungeeignet erschienen. Nun haben sie ihren eigenen Favoriten ins Gespräch gebracht.
Ab nach St. Johannis?
Sofern die Stadt dieser Wahl zustimmt, würde das Projekt Muggenhof verlassen, nach St.Johannis ziehen und die Brachfläche beim Bielingplatz nutzen, deren Zukunft derzeit noch ungeklärt ist. Die Anbindung mit der U-Bahnstation Klinikum Nord passe ebenso wie das Umfeld unter anderem mit drei Kitas, einer Schule und einem Altersheim. Mohr: „Wir könnten dort einen guten Beitrag leisten." Kevin Kienle, Vorsitzender der Muggenhofer Sozialdemokraten, nutzte die Veranstaltung, um neue Projekte des Ortsverbandes zu präsentieren. Eines davon soll den sogenannten ‚aufgeschobenen Kaffee‘ im Stadtteil fördern, einen Trend aus den USA, der anderswo in Deutschland schon angekommen sei. Dabei können Kunden für zwei Tassen Kaffee bezahlen, aber nur einen trinken – der andere wird für den nächsten Gast reserviert, der sich selbst keinen Kaffee leisten kann. Das Plakat hierfür wurde bewusst in neutralem Design gestaltet, nur mit einem winzigen Hinweis auf die SPD: „Wir möchten nicht, dass jemand das Projekt ablehnt, weil er sich nicht mit der Partei identifiziert", so Kienle.
Weiterhin geht unter der Domain politik-punk.com demnächst eine Internetseite online, die Bürgern die Politik näherbringen soll. Hier kann nicht nur hinter die Kulissen politischer Arbeit geblickt, sondern auch die Möglichkeit für lokale Projekte und Geschäfte geschaffen werden, sich vorzustellen. Die Seite ist bereits jetzt online, wenn man seine E-Mail-Adresse angibt, kann man sich benachrichtigen lassen, sobald es losgeht.
Bereits aktiviert hat der Ortsverband eine neue Kontaktmöglichkeit, dafür hat die SPD einen Business-Account für Whats App (unter Telefon 0176 43 94 70 50) erstellt, der zurückschreibt, wenn gerade keiner der Sozialdemokraten erreichbar ist. Interessierte erhalten zumindest eine automatische Willkommensnachricht, bevor manuelle Antworten folgen.
Zum Foto: Ein handfestes Team: Xenia Mohr (Zweite von links) und ihre Mitstreiter vom Organisationsteam des Stadtgartens freuen sich über die „Rote Luftpumpe". Die Hobbygärtner vom Verein Bluepingu verbringen derzeit ihre letzte Saison auf dem ehemaligen Quelle-Parkplatz an der Wandererstraße 44. Sie brachten im Zuge der Preisverleihung erstmals ihren Favoriten bei der Standortwahl ins Gespräch.
Foto: Günter Distler
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